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Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der Sakristanenverbände im deutschen Sprachgebiet (ADS):Die Rolle der Mesner im Wandel der Kirche

Vor dem Jägerstätter Haus in St. Radegund
Datum:
Veröffentlicht: 15.1.24
Von:
Klaus Probst

Hoch über Salzburg, mit einem wunderschönen Blick auf die Stadt, trafen sich Mitte Januar die Delegierten der ADS im Johannes-Schlössl. Das Tagungshaus der Pallotiner war bestens geeignet, um Mesnerthemen zu beraten, aber auch mit Neuwahlen die Weichen für die nächsten vier Jahre zu stellen. Die bisherigen Vorstandsmitglieder sind auch die neuen.

Bundesvorsitzender Martin Salzmann stellte am Beginn den Tagungsort Salzburg vor. Dabei kam zum Ausdruck, dass Mozarts Geburtsstadt durch die Fürstbischöfe geprägt wurde. Herbert Giglmayer, stellvertretender Bundesvorsitzender und Mesner vor Ort erläuterte das ansprechende Rahmenprogramm.

ADS-Vorsitzender Klaus Probst freute sich, dass schon am Anfang der Zusammenkunft die Gastfreundschaft der österreichischen Mesnergemeinschaft zu spüren sei, grüßte alle Delegierten und Gäste aus Österreich, aus der Süddeutschen Arbeitsgemeinschaft und von der Fachgruppe Sakristane aus Nordrhein—Westfalen sehr herzlich und wünschte der Versammlung fruchtbringende Gespräche und viele gemeinschafts-stärkende Stunden.

Präses Monsignore Walter Juen aus Rankweil stimmte in seinem Geistlichen Wort bereits auf das Hauptberatungsthema „der Platz des Mesnerdienstes in der Pfarre von heute“ ein. Er zog Parallelen zum Leben und Wirken Jesu. Er erinnerte: „Jesus bildete ein Team, aber nicht im Sinne von „Toll, ein anderer macht‘s“. Jesus war voll leidenschaftlichem Engagement. Wir sollten uns immer bewusst sein, was Jesus sagte: „Ihr seid das Licht der Welt.“ Kirche habe oft eine „goldene Oberfläche“, aber die Substanz fehle. Er riet den Delegierten: „Versinkt nicht im Mittelmaß! Denkt groß!“

Neben üblichen Regularien musste Vorsitzender Probst in seinem Bericht daran erinnern, dass eine tragende Stütze der ADS-Arbeit, Trude Brickart aus Essen, im Mai im Alter von 89 Jahren verstorben sei. Er würdigte ihre mehr als 30-jähriges Engagement für die Vereinigung, viele Jahre davon als Schriftführerin. Bei der Trauerfeier in Essen rief er Trude Brickart ein letztes „Danke“ zu. Die meisten ADS-Delegierten kannten die Verstorbene, war sie doch 2021 noch bei der Tagung mit dabei. Entsprechend tief war bei manchen die Betroffenheit, als sie von ihrem Tod erfuhren.

Länger tauschte man sich über die Rolle der Mesnerin, des Mesners in der sich wandelnden Kirche aus. Kirchliche Strukturen werden immer größer, deshalb bedarf es klarer Strukturen und Zuständigkeiten. Teams sind hier unerlässlich, Pfarrer können nicht mehr so intensiv nur für eine Gemeinde und deren Personal da sein. Damit einhergehend muss auch die Kommunikation innerhalb der Pfarre neu geregelt werden. In diesem neuen Gefüge, so war man sich einig, sei der Mesnerdienst sehr wichtig. Dafür sei aber eine gute Ausbildung unerlässlich. Diese erfolge aber oft nicht mehr vor Ort, sondern in Kursen und Schulungen. Bei allem Arbeiten und Tun, so betonte Präses Walter Juen, sei aber auch das „spirituelle Futter“ nicht zu vernachlässigen.

Die anstehenden Neuwahlen brachten keine Veränderungen. Vorsitzender Klaus Probst, Basilikamesner in Dillingen, wurde ebenso wie sein Stellvertreter Michael Heyrichs aus Kleve für vier Jahre im Amt bestätigt. Auch Monsignore Walter Juen (Rankweil) steht weiter für das Präses-Amt zur Verfügung.

Am kulturellen Tag führte die Delegierten der Weg nach Sankt Radegund zum Grab von Franz und Franziska Jägerstätter. In einer Andacht griffen Walter Juen und Ehrenvorsitzender Martin Salzmann Gedanken des Seligen auf, die er in Briefen niedergeschrieben hatte. Ein Besuch im Wohnhaus unterstrich die Verbundenheit der Mesnerinnen und Mesner innerhalb der ADS zu ihrem seligen Berufskollegen und seiner Frau. Eine beeindruckende Begegnung durften die Delegierten erleben: Die Tochter von Franz und Franziska, Maria Dammer, erzählte aus dem Leben ihres Vaters, die treue ihrer Mutter zu ihrem Mann und über die nicht einfache Zeit der Familie nach Franz Jägerstätters Märtyrertod.

Die Stadt Salzburg wurde durch eine Nachtwächterführung auf eine andere Weise kennengelernt. Eine miteinander gefeierte Heilige Messe in der Pfarrkirche von Mülln und die gesellige Einkehr in Salzburgs Gastronomie durften zur geistigen und körperlichen Stärkung nicht fehlen.

Vorsitzender Klaus Probst bedankte sich im Namen aller für die perfekte Organisation der Tage vor allem bei Martin Salzmann und Herbert Giglmayr und entließ die Delegierten in der Vorfreude, sich spätestens im Januar 2025 in Nordrhein-Westfalen wiederzusehen.